You can be both

Ein persönlicher Blogbeitrag, wie ich zu der Frau geworden bin, die ich jetzt bin und welchen Einfluss die Rolle der Frau dabei spielt.

Warum veröffentliche ich meinen Beitrag über das Thema „Frau sein“ nicht am internationalen Frauentag? Dies würde sich vermutlich thematisch besser anbieten.
Es hat zwei Gründe, warum ich an diesem Tag nichts explizit veröffentlicht habe, obwohl mich das Thema, allein weil ich eine Frau bin, sehr bewegt.
Einmal entstehen an diesem Tag eine Welle von Posts und Beiträgen, auch von Firmen und Institutionen, die sich sonst nicht für das Thema interessieren und dadurch das Web gänzlich übersättigt ist mit Beiträgen.

Punkt 2 ist, ich finde es wichtig, nicht nur am Frauentag Frauen zu bestärken oder im allgemeinen Ungerechtigkeiten anzusprechen, weil ein Tagdafür gewidmet wurde. Versteht mich bitte nicht falsch – ich halte es für richtig und wichtig, dass es diese Tage gibt, um sie auch wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Trotz dessen glaube ich auch, dass sich die Themen dann im Alltag nicht verlieren sollten, sobald es um den Menschen, das Leben, die Liebe, Empathie, Gesundheit und Glück geht.

RRollenbilder

Die Rollenbilder haben sich in den letzten Jahren sehr gewandelt: bei Männern wie bei Frauen. Den Einzelnen kann das unter starken Druck setzen, weil die Führungslinie, der angebliche Leitfaden wegfällt. Menschen neigen dazu, sich zu definieren. Durch die Erziehung und die Umwelt erlernen wir, wie wir uns zu verhalten und wer wir zu sein haben. Wir beginnen uns zu Fragen: Wer bin ich eigentlich? Diese Freiheit zu sein, wer wir sind, ist etwas Wunderbares und unglaublich wertvoll. Mit Freiheit geht jedoch auch viel Verantwortung einher, für sich selbst und andere.

Ich persönlich finde es super, dass diese Rollenbilder aufbrechen und Mann, wie Frau mehr die eigene Persönlichkeit ausleben darf. Nicht jeder Mann möchte in den Krieg ziehen und mit einem Speer in der Schulter heimkehren. Ich kenne Männer, die sind unglaublich sensitiv und beide Charaktere haben ihre Rolle und Bedeutung in der Gesellschaft. Genauso ist es bei Frauen: Wir wurden und werden als das schwächere Geschlecht angesehen, unterdrückt und stigmatisiert. Aber auch Männer, die gerne ein anderes Rollenbild leben wollen, einen anderen Mann lieben oder sich im falschen Körper fühlen, werden unterdrückt, stigmatisiert und in Teilen der Welt verfolgt. Hier bieten äußere Strukturen eher Gefangenschaft als Führung. Wir benötigen diese, wenn wir unserer selbst nicht sicher sind und Stabilität im außen suchen.

Zum Glück hat es begonnen, dass sich diese Gesellschaftsstrukturen verändern, aber vieles schwelt immer noch unter der scheinbaren Oberfläche.

AAuswirkungen von Rollenbildern und mein daraus resultierender Lebensweg

Zurück zum Thema der Frau, Rollenbilder und mein eigener Lebensweg.
Auch ich habe mich Jahrelang klein halten lassen, dachte, ich müsse gefallen, wäre nie gut genug, nie schön genug, schminke mich zu viel, schminke mich zu wenig, erst war ich zu dünn, dann war ich zu dick, dann war ich zu laut, zu leise… und ich wusste gar nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Ich möchte Kinder, aber geht das mit Karriere? Im Bett soll man eine wilde Raubkatze sein, den Mann beglücken. Lässt sich das immer mit den eigenen Bedürfnissen vereinbaren oder bin ich eine Schlampe sobald ich sexuelle Bedürfnisse äußere?!

Nach den ganzen Jahren dieser Manipulation verliert man sich selbst aus den Augen und beginnt diese Glaubenssätze und Meinungen als Realität und Wahrheit anzunehmen und zu leben.  Dieses instabile Mindset, nicht gut genug zu sein und in dem, wie man ist, falsch zu sein, ist fatal und gefährlich. Dadurch sucht man sich Partner und Menschen im Leben, die dieses Bild bestätigen und die einen führen (nicht immer zum Guten), weil man selbst den Worten glauben schenkt, die einem erzählt wurden und der Meinung ist, die eigenen Entscheidungen, Ideen und wie man ist, sind falsch. Dadurch nimmt man sich die Fähigkeit, sich zur Wehr zu setzten.  Die Gedanken, es nicht besser verdient zu haben oder woanders geht es mir auch nicht besser, sind so stark, dass man sich selbst in eine Opferrolle manövriert, ohne Schuld zu sein.

Dadurch habe auch ich Partner in mein Leben gezogen, die mich psychisch und sexuell missbraucht haben, bei denen nur Harmonie bestand, solange ich mit meiner Art ins Bild gepasst habe.

Ich weiß wie sich psychischer und physischer Missbrauch anfühlt, wie es sich anfühlt 0€ zu besitzen und wenn der Kühlschrank leer ist. Ich habe jahrelanges Mobbing erlebt und einiges mehr.


Anmerkung: Ich mag das Wort Mobbing nicht, es klingt so flauschig – Mobbing ist gezielter und bewusster Psychoterror und nichts anderes. Es ist eine Strategie der Schwachen, um sich stark und erhaben zu fühlen.

Ich möchte jedoch gar nicht weiter darüber berichten, was mich in meinem Leben traumatisiert und umgeworfen hat, denn für jeden Menschen gibt es unterschiedliche Erlebnisse, die einen massiv aus der Bahn werfen. Ich möchte damit nur bewusst machen, wie tief ich im Matsch gesteckt habe und Mut machen, was möglich ist! Dass es ein Licht im Dunkel gibt.
Ich war so weit unten, dass ich mir Schmerzen zugefügt habe, psychisch wie physisch, damit ich spüre, dass ich noch lebe. Ich habe so viel gegessen bis ich brechen musste, damit diese Gefühle aus mir heraus „brechen“, ich habe tatsächlich auch darüber nachgedacht, die Augen zu schließen und nie wieder aufzuwachen. Nicht, weil ich nicht mehr leben wollte, aber dieser Lärm in meinem Kopf war so unendlich laut, dass ich mich nur noch nach Stille gesehnt habe. Im Nachhinein betrachtet, waren meine eigenen Gedanken über mich selbst mein schlimmster Gegner.

Mein Glück ist, ich hatte schon immer eine kleine Räubertochter in mir, wobei ich denke, sie steckt in jeder von uns! Ich habe es irgendwie geschafft, mich jedes Mal aus diesen negativen Konstrukten zu lösen und ein wenig zu wachsen. Und dann habe ich begonnen, mich aktiv zu wehren, mich von toxischen Strukturen zu lösen, mein Leben selbst zu bestimmen und mir meiner Rolle in dieser Welt klar zu werden.

DDer Phönix aus verbrannter Asche

Ich habe begonnen zu meditieren und bin in die Selbstarbeit gegangen. Ich habe begonnen, mich mit meinen Ängsten, meiner Vergangenheit, meinem inneren Kind und positiver Psychologie auseinanderzusetzen. Ich habe begonnen, mir einzugestehen und zu erkennen, dass es schlimm war, was ich selbst erlebt habe, dass ich nicht selbst schuld bin und diese Gefühle zuzulassen war sehr hart.
Ich habe zum Glück, vielleicht auch intuitiv den richtigen Berufsweg eingeschlagen. Deswegen habe ich sehr viel in Eigenarbeit gemacht, würde ich so aber nicht empfehlen. Denn ohne das Wissen der Emotionsregulation, kann das derbe nach hinten los gehen und zu Retraumatisierungen führen. Hilfe anzunehmen und sich zu suchen ist keine Schwäche sondern Stärke und eine bewusste Entscheidung, intensiv eine Veränderung anzustreben.
Ich habe begonnen, mich mehr wertzuschätzen und nicht nur mit dem psychologischen Mindset gearbeitet, sondern habe ebenfalls aktiv meine Ernährung umgestellt, damit meine Seele eine stabile und gesunde Hülle erhält. Die richtige Ernährung und Bewegung halten uns am Leben und fördern unsere Vitalität. Warum, dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Ich bin auf meinem Reise noch lange nicht fertig, aber ich bin so frei, kraftvoll und glücklich wie nie. Ich habe erkannt, wer ich bin, ich kenne meine Rolle und wer ich sein will. Das Leben hat so viel mehr zu bieten. I can be both. Ich bin gerne fürsorglich und helfe, ich liebe meine hohen schwarzen Samtschuhe und strahle Ruhe und Frieden in meinen Yoga und Entspannungskursen aus. Ich lebe aber genauso den Räubertochterteil aus, liebe meine roten Haare und Tattoos. Ich bin ein Act mit Yoga und Bier Yoga auf dem Open Flair, ich bin bei Metal Konzerten vorn mittendrin und bekomme Respekt von den Männern gezollt. Ich liebe schöne Kleider und meine dreckigen Chucks. Ich liebe meinen Beruf, meine Selbstständigkeit, meine Karriere und freue mich gleichzeitig auf die Zeit in der ich mich um mein Baby kümmern darf. Ich erlaube mir verrückt und laut zu sein und gleichzeitig sanft und ruhig.

YYou can be both

Es ist meine Motivation und mein Antrieb, Menschen zu helfen, dir zu helfen, nicht das gleiche durchleben zu müssen. Es gibt sie, Sonne hinter den Wolken.
Die schlechten Erfahrungen lassen dich wachsen und können dir helfen, zu dir selbst zu finden und herauszufinden, wer du wirklich bist.
Meine Erfahrung hilft mir, meine Berufung authentisch zu leben und zu vermitteln, weil ich jeden einzelnen Schritt und Prozess erlebt und angewendet habe.
Mein Ziel ist es, mehr Liebe und Empathie in die Welt zu bringen, denn dann gibt es weniger Kriege, Hunger und Leid. Vielleicht werde ich nicht die Welt verändern, aber jede/r einzelne zählt.  Denn es ist wundervoll und ein Geschenk, die Menschen die ich betreuen und begleiten durfte, wieder leuchten zu sehen, gesund und glücklich. Das ist das, was mich in meiner Arbeit bestärkt und was ich, bis ich 100 bin, sehen möchte.

SSei die Frau die du sein willst

Ich bin der Meinung, wir Frauen können vieles sein und das zur gleichen Zeit. Wir können und dürfen mehrere Rollen ausleben. Wir können uns beruflich verwirklichen und trotzdem großartige Mütter sein, wir können sensitiv und empathisch sein und trotzdem auch mal „scheiße“. Werde dir deiner Selbst und deiner Rolle bewusst. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist und weißt, wer du bist, hast du die Kraft, für dich und andere einzustehen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dann braucht es keine Kontrolle oder Eifersucht. Du wirst merken, du entwächst den Menschen und den Dingen, die dir nicht gut tun und du findest die Motivation für die Herausforderungen im Leben.

Mit positiver Persönlichkeitsentwicklung, der Arbeit mit dem inneren Kind und dem Vergeben der Vergangenheit hast du 3 Säulen, die dich in deinem Selbst unterstützen.
Auch die Behandlung deines Körpers durch Nahrungsmittel, Bewegung und Pflegeprodukte führen zu deinem weiblichen und kraftvollen Selbst. Du entscheidest, was du dir wert bist.

Gerne begleite ich dich auf deinem Prozess und deiner Reise. Für die Ungeduldigen unter uns – ja auch ich zähle dazu – Veränderung ist immer eine Reise und selten ein Kurztrip. Gib dir die Zeit, die du brauchst und die Kraft, die du aufbringen kannst.

Wenn du Unterstützung wünschst, kontaktiere mich. Ich erstelle dir ein individuelles Konzept, damit du körperlich, wie psychisch Stabilität und Wohlbefinden erlangst.
Wenn du ein Mann oder divers bist und dir mein Beitrag gefallen hat, ist es mir ebenfalls eine Freude, dich begleiten zu dürfen oder ein Feedback zu erhalten.

annikapasold@achtsamgesund.de


Wenn du etwas pflanzliche Unterstützung für mehr Resilienz benötigst, empfehle ich dir Caps Moodo von Ringana. Bei Interesse oder Fragen zögere nicht, dich bei mir zu melden. Oder schaue mal unter diesem Link vorbei.

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Deine Annika von AchtSam